Du weißt ja garnicht, was ich wirklich denke, wenn du mir ins Gesicht siehst und schief lächelst.
Lässig saßt du an deinem Schreibtisch, machtest Musik an und fragtest mich viel zu oft, ob ich irgendetwas bestimmtes hören möchte oder etwas anderes bräuchte.
Auf diesen Moment musste ich ein ganzes Jahr und 3 Tage warten. Und heimlich wünschte ich mir, dass du dich neben mich auf dein Bett legtest und ich deinen warmen Atem an meiner Wange spüren könnte.
Als der Abschied jedoch nahte, wurde mir flau im Magen. Ich wollte nicht gehen, ich wollte in deinen Armen liegen und einschlafen. Der Regen nieselte leicht auf mich herab und trotz, dass neben uns ein Unterstand war, blieben wir still stehen. Ich sah dir ins Gesicht, deine Augen waren starr auf den Boden gerichtet. Plötzlich beugtest du dich vor, gabst mir einen Kuss auf die Wange, drehtest dich um und gingst leisen Schrittes davon.
Wie angewurzelt blieb ich stehen. Die Leute um mich herum sahen mich an und grinsten, während ich am liebsten in die Knie gegangen wäre und es dem Regen gleich getan hätte.
Nun sitze ich zu Hause an meinem Schreibtisch und höre die Musik, die du mir vor ein paar Stunden noch strahlend gezeigt hast. Mit der Ungewissheit in meinem Gedanken, dass es wieder ein ganzes Jahr und ein paar Tage dauert bis du mir den nächsten Kuss gibst. Oder vielleicht diesmal auch 2 Jahre? Oder 3? - Dein Versprechen, dass du mich sobald wie möglich besuchst und ich immer bei dir mit offenen Armen empfangen werde, kann ich auf jeden Fall nicht mehr ernst nehmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen