Dem Untergang nah.

In meinem Leben gibt es nur einen Mann -und das ist mein Opa.
Er ist der Größste, Tollste, Wundervollste Mensch den es gibt- und er ist immer für mich da.

17.12.11 - 9.50 Uhr
Die Kälte krocht langsam aber sicher unter die Jacke. Ich zitterte.
''Michelle, meine Süße'' war deine Begrüßung, mit Tränen in den Augen. Es war kein schöner Anlass, das wussten wir alle. Erschütterung.
Viele Menschen waren gekommen, die Wenigsten waren mir bekannt. Meine Familie ganz vorn. Warme Tränen liefen nicht nur über mein Gesicht. Wie oft las ich mir den Spruch über dem Altar durch:
'' Jesus Christus spricht: siehe. Ich lebe und ihr sollt auch leben.'' 
Als die ersten Töne des ''Schneewalzers'' ertönten, brach meine ach so harte Fasade vollkommen. Ich konnte nicht mehr. Ich weinte und weinte ohne Unterbrechung. Diese Lied war früher mein Lieblingslied gewesen.Oh, wie oft spielte ich es mit Freude auf den verschiedensten Flöten. Und nun erklang es, zwischen Stille und Traurigkeit. Heimlich still und leise, nahm ich mir vor, den ''Schneewalzer'' irgendwann als Kür zu laufen. Ganz allein für dich, um dich stolz zu machen.
Am Ende gingen wir hinaus. Zu deiner Friedensstelle. Passend zur Stimmung wehte ein eiskalter Wind, es regnete, später war es Schnee. Zwischendrin ich. Weinend, durchgefroren, klitschnass. Der eisige Wind trocknete die Tränen, das Regen-Schnee-Gemisch peitschte mir ins Gesicht, in die Augen.
Jemand nahm mich in den Arm und flüsterte ein ''Ich bin unendlich stolz auf dich'' in mein Ohr.
Schrecklich, ein Tag, den ich am liebsten jetzt und sofort aus meinem Gedächtnis und den Gedanken streichen würd'.
Schneewalzer!